Nach seiner Ausbildung als Violoncellospieler und Komponist begann Pietro Grossi seine außergewöhnliche Karriere als Solist, um in sehr jungen Jahren schon den Platz des ersten Violoncellos im Orchester des Maggio Fiorentino einzunehmen. Für Grossi waren dies die Jahre der Transformation, in denen er von den traditionellen Instrumenten zur Elektronik überging, bis er in den späteren Jahrzehnten bei den Systemen der digitalen Synthese anlangte, aber schon beim Hören seiner instrumentalen Werke wird einem bewusst, dass sein musikalischer Weg im Lauf der vielen Jahre von beispielhafter Konsequenz war. Sein Interesse galt den Klangschwingungen, wie sie sich in der Zeit ausdehnten, einer horizontalen Vorstellung im Gebrauch des Klangmaterials, das sich auf ein Hören bald von einfachen Resonanzen, bald von Wellenformen konzentrierte, auf der Suche nach Klanghistogrammen, die wahrscheinlich auf seine Erfahrung als Violoncellist zurückgingen.
Seine Spannung für eine vollkommene Intonation war konstant, auch in der Verwendung der Mikrointervalle und er erstrebte ein volles Vibrato in der Klangqualität. Seine Beziehung zum Violoncello suchte so nach einer neuen Objektivität, die an Alfredo Casella erinnerte, gewiss nicht an die lange romantische Periode, in der das Instrument mit einer menschlichen Stimme verglichen wurde. Bei seiner Begegnung mit der Elektronik und später mit dem Computer realisierte er so eine exponentielle Steigerung dieser Potentialität, ständig hingerissen angesichts der Entwicklung der technologischen Möglichkeiten.
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Live Recording at Sala da Ballo del Fiorino, Galleria d’Arte Moderna, Palazzo Pitti, Florence 9 October 2010 Recording and Mastering: Mauro Forte, Tommaso Leonetti, Francesco Baldi Artistic Director: Daniele Lombardi 2010 Fondazione ATOPOS