Wie die Natur, so hat Feldmans Musik eine unzerstörbare Eigenschaft trotz ihrer scheinbaren Zerbrechlichkeit. Feldman war als Mensch schwierig, aber zerbrechlich; den Gefühlen anderer gegenüber konnte er unempfindlich sein, aber in ihm war eine Verletzlichkeit spürbar. „Die Wahrheit ist für mich, wie ich in dieses Ding springen kann, das ich Leben nenne. Die Musik muss eine sinnliche Dimension haben“, sagte er einmal.
Die Sinnlichkeit, das Instrument zu berühren. Bevor er zu spielen begann, streichelte er oft zärtlich das Klavier. Wie bei der Liebe: man nähert sich der Geliebten mit einem gewissen Grad von Bange, ohne ein klares Ziel. Dann der erste Anschlag.
Osterfestival Tirol (Galerie St. Barbara)
Dieses Festival wurde 1989 in Hall in Tirol und Innsbruck gegründet. Es geht aus von der Galerie St. Barbara (einem seit 1968 bestehenden Verein), der sich von seiner Gründung an auf Formen und Ausdruck der zeitgenössischen Kunst konzentriert. Die Verbindungen und Beziehungen zwischen den verschiedenen Künsten sind das Hauptthema des Festivals: von der Musik (der alten, zeitgenössischen, nicht-europäischen klassischen) zu den visuellen Künsten, vom Tanz, der Performance und dem Theater. …. Im Lauf der Jahre wurde Hall in Tirol – dank dieser privaten Institution – zu einem Treffpunkt für die Avantgarde und einem Zentrum des zeitgenössischen Denkens auf hoher internationaler Ebene. Hier entstanden persönliche Freundschaften, und es ergingen Einladungen an György Ligeti, John Cage, Dieter Schnebel, Christian Wolff, Karlheinz Stockhausen, Steve Reich, Conlon Nancarrow, Georg Fr. Haas und viele andere. Seit dem ersten Kontakt zu John Tilbury – einem der bedeutendsten Interpreten der Musik von Morton Feldman – in den siebziger Jahren widmete sich das Festival und der Verein der Musik von Morton Feldman und produzierte die CD „All piano“, die alle Arbeiten Feldmans für Klaviersolo enthält, der Interpret ist John Tilbury.
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