
Lucia Bova
Still Harping on Music
Auf diesem Weg ist die Sequenz II von Luciano Berio ein regelrechter Meilenstein. Sie gehört zu einem 14 Sequenzen umfassenden Projekt des Komponisten, der für jedes einzelne Instrument "die Maße jenseits der Maße" entdecken und untersuchen wollte, und auf diesem instrumentalen Theater wurde verlangt, «auf die zweideutige Kategarie des ‘Poetischen’ zu verzichten» und keineswegs die «Sprache anderer alter Emotionen, die durch das Vergehen der Zeit an die Poesie gebunden waren» zu erwarten. Jede Sequenz ist eine Art "Zeugnis" für die historische Virtuosität und gleichzeitig eine Anregung, eine neue Form von Virtuosität anzustreben, nach der im äußersten Erforschen und dem Experimentieren mit den technischen Möglichkeiten jedes einzelnen Instruments gesucht wird. In der Sequenz für Harfe finden sich traditionell gefärbte Klänge neben extremen Lauten und ketzerischen "Gebärden" wie "Reißen" der Saiten, Schläge auf die hölzernen Teile und auf die Anhängeleiste, ein paroxystischer Gebrauch der Pedale und Geräusche, die durch das Aufeinanderschlagen der Metallsaiten hervorgebracht werden.
* World premiere recording
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